13. bis 23. April 2006
Dublin (Irland), Birmingham (England) und vieles mehr
Irland und Nordirland Nordirland und England
Ostern einmal ganz anders! Zwar wurden bereits in den vergangenen Jahren stets die Osterferien für Fußball-Ausflüge genutzt (z.B. Istanbul, Malta), aber heuer steht eine große Inseltour am Programm, bei der es an fast jedem Tag mindestens ein Match zu sehen gibt.
Am Gründonnerstag zur Abwechslung wieder Ryan-Air. Charleroi -> Dublin ohne nennenswerte Zwischenfälle. Dann die Busfahrt vom Airport ins Zentrum, zu erwähnen sind die zwei besoffenen, stinkenden älteren Herrn, die jede weibliche Person im Bus anpöbelten und von ihrer Zeit als Soldat schwärmten (ein guter erster Eindruck von den Iren). Check-In im Hostel Dublin International (Bus bis Dorset Street). Dieses ist zu empfehlen, da der Preis nur 16 Euro pro Nacht und der Fußweg ins Zentrum etwa 10 Minuten beträgt. Endlich ins Bett und ausschlafen bis Freitag 10 Uhr.
Stadtbesichtigung: Dublin oder irisch Baile Atha Cliath ("Dorf am schwarzen Sumpf") ist nicht DIE Weltstadt, wo eine Sehenswürdigkeit nach der anderen zu finden ist, aber die irische Hauptstadt hat doch einige schöne Seiten. Sehenswert sind die Connell Street, die zahlreichen Brücken über die Liffey, das Trinity College und die Altstadt mit der St. Patrick Cathedral. Die Einkaufsstraßen sind überfüllt mit Einheimischen und Touristen. Die Stadt zeigt ein buntes Bild der Kulturen. Inder findet man genauso häufig wie Araber oder Afrikaner. Dies bietet eine Vielfalt an verschiedenen Geschäften und Restaurants. Natürlich ist Dublin bekannt für die Pubs - tausende sollen es sein. Das vielleicht berühmteste ist die Temple Bar.
Fußball ist in Irland keineswegs Nationalsport Nr. 1. Nur in Länderspielen ist das Nationalstadion, die Landsdowne Road stets voll. Den Klubfußball allerdings interessiert nur Insider, und so sind die kleinen und in die Tage gekommenen Grounds auch bei Spitzenspielen der ersten Liga nie ausverkauft.
Freitag Abend auch schon das erste Spiel, gleichzeitig mein erstes auf irischem Boden: Shelbourne FC - Dublin City
Nach einer kurzen Nacht (Tagwache 4:30 Uhr), einem ruhigen Flug nach Birmingham und nach ca. 2 stündiger Anfahrt treffe ich beim Reebok Stadium nahe Bolton ein. Die erste Pflichttat: der Griff zur Geldbörse, denn es gibt nur Bezahl-Parkplätze, für die 6 Pfund verlangt werden. Spätestens beim Anblick der Arena kommt aber wieder rasch Vorfreude auf die heutige Mittagspaarung auf: Bolton Wanderers - Chelsea London
Aus Bolton musste ich kurz vor Schluss weg, um halbwegs pünktlich beim Anpfiff in Bradford zu sein. Am Programm steht Bradford City - Doncaster Rovers
Von Bradford ging es wieder zurück nach Birmingham, wo die Unterkunft der nächsten Tage und Nächte, Billy's Hostel, bezogen wurde. Dieses liegt im Stadteil Digbeth, 1 km südlich vom Stadtzentrum, nur 700 m vom Bahnhof "New Street" und 300 m vom zentralen Busbahnhof entfernt. Im gleichen Gebäude ist Billy's Pub untergebracht, wo man zu moderaten Preisen essen und trinken kann.
High Noon am Sonntag: das Derby Aston Villa - Birmingham City
Am Nachmittag stand Sightseeing am Programm. Birmingham hat ein neu geschaffenes Zentrum zu bieten, das vom "Bull Ring" (eine große Einkaufsstraße) umgeben ist. Das Bull Ring Shopping Centre ist ein moderner Gebäudekomplex und sticht aus dem Stadtbild hervor. Die St. Philips Cathedral ist das historische Zentrum. Von hier aus kann man zur Town Hall spazieren. Hauptsächlich lädt Birmingham aber zu einer Einkaufstour oder einem Museumsbesuch ein.
Am Montag wurde gedoppelt: Coventry City gegen Leicester City in der neuen Ricoh Arena und West Bromwich Albion gegen Bolton Wanderers
Wigan Athletic gegen Aston Villa am Dienstag
Und schließlich Match Nr. 7 auf englischem Boden innerhalb von 5 Tagen: Birmingham City gegen Blackburn Rovers
Zum 10. Mal hintereinander flog ich am Donnerstag Ryan Air, diesmal von Birmingham retour nach Dublin, wo ich wieder die Jugendherberge aufsuchte. 16 Euro pro Nacht ist wirklich unschlagbar. Glück hatte ich auch mit dem Zimmer, denn der 8-Bett-Raum war nicht voll ausgelastet. Nach dem Flug, dem Check-In und einem irish breakfast mit egg, bacon und sausages (sehr deftig) konnte ich gestärkt einen Fußmarsch zum irischen Fußball-Nationalstadion auf mich nehmen. Quer durch die Stadt ging es in die Landsdowne Road, die süd-östlich der Stadtmitte liegt. Besonderheit: unter einer Tribüne verläuft eine Bahnstrecke. Höchste Zeit ist es für einen Um- oder Neubau, denn das Stadion gleicht einer Bruchbude.
Nach dem spielfreien Donnerstag wurde für Freitag eine Bustour gebucht. Für 22 Euro ging es in einem Kleinbus "Over the tops", und dieses Geld ist gut angelegt. Der ausgezeichnete Führer (und gleichzeitig Fahrer) chauffierte mich und 10 andere Touristen (darunter Neuseeländer, ein Girl aus Equador und ein Chilene mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen) in den Süden Dublins, nach Wicklow und Glendalough. Dabei lernte man wunderschöne Landschaft kennen ... weite Grünflächen, Schafherden und Wasserfälle.
Das Abendprogramm stand auch fest, natürlich Fußball: Dublin City gegen Bohemians Dublin
Am Samstag wurde schließlich noch Nordirland ein Besuch abgestattet, denn so konnte ich nach Schottland, England, Wales und Irland die UEFA-Mitglieder auf den britischen Inseln komplettieren. Das Return-Ticket für den zwischen Dublin und Belfast regelmäßig verkehrenden Bus kostet 17 Euro, die Fahrt dauert knapp 3 Stunden. Belfast hat keine besonderen Wahrzeichen, viel eher bietet sich ein Besuch in einem der Shopping Center oder in einem Pub an. Günstig essen kann man im students quarter, das am direkten Weg vom city center zum botanical garden liegt. So kehrte ich für Fish and chips mit einem frischen Pint Fosters ein und verfolgte die erste Halbzeit von Arsenal gegen Tottenham auf Großbild-TV. Vom Pub war es auch nicht mehr weit zum Windsor Park, dem National Stadium of Northern Ireland, wo um 15 Uhr der designierte Meister Linfield FC gegen Loughgall spielte.
Nach dem 9. und letzten Match dieser Inseltour und 10 Tagen Tour war ich dann froh, möglichst schnell Dublin und am nächsten Tag per Flieger das europäische Festland zu erreichen. Den hohen Ausgaben stehen großartige Erlebnisse gegenüber, ich würde sagen es hat sich gelohnt!