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Erste Liga

SC Austria Lustenau - DSV Leoben

0:1

3000 Zuschauer

Reichshofstadion

30.4.2002

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist 10 Uhr, die Sonne scheint im Osten Österreichs, ein Groundhopper aus dem 23. Wiener Gemeindebezirk setzt seinen Mazda 323 in Bewegung und macht sich auf den Weg zum westlichsten Teil Österreichs, den einige scherzhaft zur Schweiz zählen: Vorarlberg. Mich erwarten 650 Kilometer durch Österreich und Deutschland, das heißt etwa 7 Stunden Fahrt (mit Pause) nach Bregenz. Ich fahre über München, da dies eindeutig der kürzere und schnellere Weg ist als über Innsbruck und den Arlberg. Um 17 Uhr ist es soweit, ich durchquere den Pfändertunnel und blicke auf die Ortstafel von Bregenz. In den kommenden 24 Stunden werde ich vier Fußballspiele in vier verschiedenen Grounds besuchen. Das Wetter ist großartig, die Gefahr einer Spielabsage daher äußerst gering.

 

Im Jugendgästehaus rasch ein billiges Zimmer gemietet, schon geht es von Bregenz ins 10 Kilometer entfernte Lustenau, wo zwei Bundesligaklubs der ersten Division ihre Heimstätten haben: Der FC Lustenau 1907, der im Stadion an der Holzstraße seine Heimspiele austrägt. Heute aber spielt im Reichshofstadion die Lustenauer Austria ein entscheidendes Spiel gegen DSV Leoben. An der Pressekassa zeige ich meinen Schiedsrichter-Ausweis und erhalte eine Karte für die Haupttribüne (Anmerkung: als Schiri des Wiener Fußballverbandes ist es mir möglich Fußballspiele innerhalb von Wien, kostenlos zu besuchen; in diesem Fall schaffe ich es, auch 700 km von Wien entfernt ins Stadion zu kommen, ohne etwas zu bezahlen). Das für 11.750 Zuschauer konzipierte Stadion ist mit 3.000 Fans gefüllt. Lustenau, zweiter der laufenden Meisterschaft, braucht dringend einen Sieg, um noch eine Chance auf den Aufstieg in die höchste Spielklasse zu haben. Leoben liegt im hinteren Drittel der Tabelle. Vor dem Anpfiff genehmige ich mir im „Austria-Dorf“, das ist eine kleine Zeltstadt hinter der Stehplatztribüne mit etlichen Ständen, an denen Bier, Würstel und sonstiges für Leib und Wohl verkauft wird, ein kühles großes Bier, um meinen Durst zu löschen. Auch jetzt noch ist es warm, die tiefstehende Sonne scheint ins Stadion.

 

Die Heimmannschaft drängt auf die Führung, das Auswärtsteam spielt eine kluge Kontertaktik, Chancen sind aber auf beiden Seiten Mangelware. Der Pausenpfiff ist erlösend, das zweite Bier wartet. Nach der Pause plätschert das Spiel im Mittelfeld dahin, und wie aus heiterem Himmel gibt es in der 66. Minute einen Strafstoß für die Gäste, weil einem Lustenau-Spieler der Ball im Strafraum an den Unterarm gesprungen ist. Matthias Dollinger verwandelt. DSV Leoben kann diese Führung bis zum Schlusspfiff halten, da Lustenau keine zwingenden Torchancen herausspielen kann. Negativer Höhepunkt ist die Rote Karte für Harald Dürr (Lustenau) wegen Tätlichkeit. Das war mein erster Ground in Vorarlberg, drei weitere sollen morgen folgen.

 

 

 

 

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