Tore:       0:1 (22.) Robert Malm (Elfmeter), 1:1 (48.) Stephane Noro (Elfmeter), 2:1 (70.) Boutabout, 2:2 (75.) Serge N'Gal

Ein Wochenende mit den nordfranzösischen Grounds Sedan und Metz in Kombination mit einem Besuch in Luxemburg ist schon seit längerem geplant. Zum Wochenende um den 1. April ist es endlich soweit – kein Aprilscherz – der Frühling ist da, die Tage werden länger, so lässt sich Groundhopping mit Sightseeing verbinden, und die Freundin kommt nach mehreren Überredungsversuchen auch mit. Der Spielplan ermöglicht drei Spiele, alles ist perfekt! Wäre da nicht das Schlechtwetter, das zum Spielverderber werden könnte … aber alles der Reihe nach!

Freitag Nachmittag planmäßige Abfahrt von Lille, etwas längere Autofahrt als erwartet (3 Stunden für 200 km, davon die Hälfte Bundesstraße), Ankunft in Sedan ca. 2 Stunden vor Spielbeginn. Audrey bleibt im Hotel Campanile, während ich mich bei strömendem Regen auf den Weg zum Stadion mache. Dieses liegt etwa 10 Autominuten von der Abfahrt Sedan centre (Autostraße von Charleville-Meziers, Metz oder Bouillon) und in Bahnhofsnähe. Parkplätze sind ausreichend vorhanden, vor allem wenn man 90 Minuten bis 1 Stunde vor dem Anpfiff kommt, parkt man direkt neben dem Haupteingang. Weiterhin regnet es, dennoch entscheide ich mich für einen Rundgang um das Stadion. Kaum Leute, Stadiontore geschlossen, aber Ordner sind immerhin da. Diese wissen allerdings nicht, ob das Match überhaupt stattfinden wird, da der Platz vielleicht unbespielbar sei. Das wäre ja ein toller Beginn des Wochenendes! Eine Stadionrunde später sieht man wenigstens bereits Fans, die Tickets kaufen. Denen nachgemacht, erwerbe ich eine Karte um 7 Euro für die Tribüne Süd (2. Rang, hinter dem Tor). Das billigste Ticket hätte sogar nur 6 Euro gekostet (Hintertortribünen, 1. Rang). Beim Betreten der Tribüne erblicke ich einen kaputten Rasen und freiwillige Helfer, die mit vollem Einsatz versuchen, den überschwemmten Platz von den Wassermassen zu befreien.

Es ist 20 Uhr, der Anpfiff ist für 20:35 Uhr vorgesehen. Noch immer ist unklar, ob das Match über die Bühne geht. Die Schiedsrichter und die beiden Teams betreten zum Aufwärmen den Platz, und Ordner und Feuerwehr sind weiterhin fleißig mit der Trockenlegung beschäftigt. Und wie durch ein Wunder hört es zunächst zu regnen auf und verschwinden die Lacken am Spielfeld, übrig bleiben Stellen mit Schlamm, wo der Ball stecken bleibt. Aber das Match wird gespielt, Anpfiff um 20:45 Uhr. Durchatmen! Glück gehabt!

Eine Tribüne des alten Grounds, ganz verlassen am Rande des früheren Spielfeldes

Schließlich erfolgt der Anpfiff zu einem äußerst flotten und unterhaltsamen Spiel. Der Tabellenführer Sedan-Ardennes trifft auf Stade Brest, die ich einige Wochen zuvor bei der Niederlage in Reims sehen durfte. Die Gäste gehen vor der Pause durch einen Strafstoß in Führung, die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft bleiben erfolglos. Nach der Pause drehen die Favoriten das Spiel aber um. Wieder gibt der Schiri Elfmeter – 1:1. Wenige Minuten später gelingt nach traumhaftem Kurzpassspiel über mehrere Stationen das verdiente 2:1. Hier hat man gesehen, warum Sedan die 2. französische Liga anführt und so gut wie als Fixaufsteiger gilt. Aber damit nicht genug, denn das Team aus der Bretagne gibt nicht auf, und nach einer sehenswerten Einzelaktion stellt … zur Verwunderung der Sedan-Verteidigung und der Zuschauer auf 2:2.

Mit diesem Ergebnis können beide Teams zufrieden sein, den Zuschauern wurde ein gutes Spiel geboten. Die Stimmung war für ein Zweitligaspiel ausgezeichnet. Trotz des großen Regens  vor dem Match kamen viele Zuschauer ins großartige Stade … Dieses würde alle Europacup-Anforderungen bestehen, ist ein Allseater mit 2 Rängen, komplett überdacht, keine lästigen Stützen als Sichtbehinderung. Die Ecken sind geschlossen, es gibt keine Absperrung zwischen den Blöcken (mit Ausnahme des Gästesektors), man kann sich also frei bewegen. Das Stadion besticht außerdem durch den Schriftzug „CS-Sedan Ardennes“ auf der Gegentribüne und durch VIP-Logen auf der Haupttribüne sowie auf der Tribüne Nord, die sich jeweils zwischen den beiden Rängen befinden.

Fazit: Hübsches Stadion, nette Stimmung, ordentliches Spiel, Happy End nach ein bisschen Zittern zu Beginn!

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